Einleitung

Der Wechsel zu DATEV ist für viele Unternehmen und Kanzleien ein notwendiger Schritt in Richtung Digitalisierung und Effizienzsteigerung. Doch die Einführung der Software wird häufig unterschätzt. Ohne gezielte Planung, begleitende Schulung und angepasste Prozesse verläuft der Umstieg oft holprig – mit Frust im Team, Zeitverzug und unkalkulierbaren Kosten.

In diesem Beitrag zeigen wir Ihnen Schritt für Schritt, wie Sie DATEV strategisch einführen, typische Fehler vermeiden und Ihr Team erfolgreich mitnehmen.

Häufige Stolpersteine bei der DATEV-Einführung

1. Fehlende Zieldefinition

Viele Unternehmen steigen auf DATEV um, ohne klare Ziele zu formulieren. Was soll verbessert werden? Welche Prozesse sollen digitalisiert werden? Ohne Antworten auf diese Fragen fehlt die strategische Ausrichtung.

2. Keine Einbindung der Mitarbeitenden

Ein Tool ist nur so gut wie seine Nutzer:innen. Wird das Team nicht frühzeitig einbezogen, entstehen Vorbehalte, Widerstand oder Desinteresse.

3. Unzureichende Schulung

Einmalige Schulungen reichen nicht aus, um DATEV sicher zu beherrschen. Oft wird Wissen nicht dauerhaft gefestigt oder an neue Kolleg:innen weitergegeben.

4. Altdaten-Chaos

Oft wird versucht, alte Systeme 1:1 in DATEV zu übertragen. Ohne Datenbereinigung entstehen Redundanzen, Inkompatibilitäten und Performanceprobleme.

Die 6 Erfolgsfaktoren für eine stressfreie DATEV-Einführung

1. Projektstart mit Zielbild

Definieren Sie konkrete Ziele für Ihre DATEV-Einführung: z. B. schnellere Monatsabschlüsse, digitale Belegverarbeitung, weniger manuelle Arbeit. Erstellen Sie ein Zielbild, das sowohl technische als auch organisatorische Anforderungen berücksichtigt.

2. Prozessaufnahme und -optimierung vorab

Bevor Sie starten, analysieren Sie Ihre bestehenden Abläufe. Viele Prozesse lassen sich verschlanken oder automatisieren, bevor sie digitalisiert werden. Nutzen Sie diese Gelegenheit, um Ineffizienzen zu identifizieren und klare Verantwortlichkeiten festzulegen.

3. Stakeholder aktiv einbinden

Sorgen Sie dafür, dass alle relevanten Rollen – vom Management bis zur Buchhaltung – Teil des Projekts sind. Transparenz und Kommunikation sind entscheidend. Führen Sie regelmäßige Projekt-Updates durch und bieten Sie Raum für Feedback, um die Akzeptanz zu fördern.

4. Schulungskonzept statt Einzelschulung

Entwickeln Sie ein Schulungskonzept mit aufeinander abgestimmten Modulen, Praxisphasen und Wiederholungen. Nutzen Sie digitale Plattformen für nachhaltiges Lernen und ergänzen Sie diese durch individuelle Coachings.

5. Testumgebung nutzen

Testen Sie Ihre Einstellungen, Stammdaten und Prozesse vor dem Go-Live in einer sicheren Umgebung. So lassen sich Fehlerquellen frühzeitig erkennen und beheben – und das Team kann ohne Druck lernen.

6. Go-Live-Begleitung und Support

Planen Sie ausreichend Ressourcen für die Startphase ein: Ansprechpartner:innen, Troubleshooting, Nachjustierungen. Erstellen Sie einen Notfallplan für unerwartete Probleme und definieren Sie Eskalationswege.

Kommunikationsstrategie: Der unterschätzte Erfolgsfaktor

Die Einführung einer neuen Software bedeutet Veränderung – und Veränderung erzeugt Unsicherheit. Ein durchdachtes Kommunikationskonzept begleitet das Projekt intern und extern.

  • Informieren Sie frühzeitig über Ziele, Nutzen und Zeitplan
  • Schaffen Sie Identifikation durch Projekt-Botschafter:innen
  • Nutzen Sie regelmäßige Formate wie Lunch & Learn oder Feedbackrunden

So entsteht Vertrauen, Offenheit und Motivation im Team – zentrale Voraussetzungen für eine erfolgreiche Einführung.

Checkliste: Sind Sie bereit für den Umstieg?

Nutzen Sie die folgende Checkliste, um Ihre Vorbereitung realistisch einzuschätzen:

  1. Haben Sie ein klares Zielbild für die Einführung definiert?
  2. Wurden alle relevanten Geschäftsprozesse dokumentiert und analysiert?
  3. Ist das gesamte Team über Zeitplan, Ziele und Auswirkungen informiert?
  4. Verfügen Sie über ein strukturiertes Schulungskonzept für alle Rollen?
  5. Gibt es eine eingerichtete Testumgebung für den Probelauf?
  6. Sind interne und externe Ansprechpartner:innen für den Go-Live benannt?
  7. Wurde die Datenmigration geplant und getestet?
  8. Existieren Notfall- und Eskalationspläne für unerwartete Probleme?

Wenn Sie drei oder mehr Punkte mit „Nein“ beantworten, empfehlen wir dringend ein Strategiegespräch mit einem DATEV-Experten.

Praxisbeispiel: Erfolgreiche Einführung bei einer Steuerkanzlei

Eine mittelgroße Kanzlei mit 15 Mitarbeitenden entschied sich für den Wechsel von einer proprietären Lösung zu DATEV. Durch klare Zieldefinition, strukturierte Schulung über 6 Wochen, begleitete Tests und laufende Prozessbegleitung gelang ein reibungsloser Wechsel – ohne Produktivitätsverlust.

Ergebnis: Die Monatsabschlüsse konnten um 25 % schneller erstellt werden, das Team gab positives Feedback zur Übersichtlichkeit und Nachvollziehbarkeit der Prozesse.

Fazit: Digitalisierung beginnt mit Menschen, nicht mit Software

Der Umstieg zu DATEV ist kein rein technisches Projekt. Es geht um Menschen, Abläufe und Vertrauen in neue Strukturen. Wer seinen Umstieg ganzheitlich plant, vermeidet Stress – und legt den Grundstein für echte digitale Effizienz.